Liebe im Versteck der Seele by Gudbergur Bergsson

Liebe im Versteck der Seele by Gudbergur Bergsson

Autor:Gudbergur Bergsson [Bergsson, Gudbergur]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2016-04-26T00:00:00+00:00


Wem oder was sehe ich ähnlich?

Nichts Besonderem; nur dir selbst, antwortete sie.

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Vielleicht dem letzten Mohikaner; haben sie nicht gerade einen Film über diese Rothaut gedreht?

Findest du nicht, daß ich mit dem kahlen Schädel aussehe wie ein großer …?

Was? fragte sie in aller Unschuld, doch ich verdächtigte sie der Hinterhältigkeit.

Penis, antwortete ich und ließ sie über meinen Schädel streicheln.

Ich versuchte ihre Hand am Körper entlang nach unten zu führen und sie meinen anderen Kopf streicheln zu lassen, doch die Hand entzog sich.

Ach, sagte sie müde und abweisend.

Dann wandte sie sich von mir ab und wälzte sich auf die andere Seite, als ob ich einen Schritt zu weit in Richtung der Wahrheit und meiner Begehren gegangen wäre.

Ich wurde von Wut und bitterem Haß erfüllt, und wenn es hier ein Bordell gegeben hätte, wäre ich aus dem Bett gesprungen und hätte mir eine schnelle Nummer besorgt, um mich zu rächen, und ich hätte die Hure gut bezahlt, doch da ich kein gleichermaßen unschuldiges Mittel zur Rache fand und keine Lust hatte, Hand an meine Frau zu legen, onanierte ich, während sie mir den Rücken zukehrte und eher dämlich schnaubte als vor Demütigung seufzte.

Trotzdem schien sie dem, was in meiner Hand vor sich ging, mit Interesse zuzuhören, doch sie beherrschte sich und drehte sich nicht um, um nachzukucken, wahrscheinlich damit sie nicht auf die gleiche Weise zu einer Salzsäule erstarrte wie Lots Frau, die eine neugierige, verheiratete Frau war und es nicht lassen konnte, über die Schulter zu blicken und nachzusehen, was diejenigen trieben, welche bei dem Fest in Sodom zurückgeblieben waren. Deshalb wurde sie bestraft und in eine Salzsäule verwandelt, doch die Töchter, die zusammen mit ihrem Vater dem unzüchtigen Leben in die neue Sittsamkeit entkommen waren, bereiteten für den altersschwachen Kerl einen süßen Wein zu und verführten ihn, um das Leben auf der Erde zu erhalten. Da meine Frau jedoch über Intuition verfügte, sagte sie, als sie spürte, daß es bei mir nahe war:

Laß das nicht auf die Bezüge und ins Bett kommen. Hast du kein Taschentuch da?

Nein, sagte ich mit der gleichen Brutalität, wie wenn es einem kommt.

Nimm ein Kleenex von mir, sagte sie bestürzt, doch in einem affektiert jämmerlichen Ton.

Anstatt zu gehorchen oder zu antworten, nahm ich meinen Mut zusammen, ich riß die Bettdecke von ihr herunter und bespritzte sie von hinten, mit eher geringer Kraft, aber großem Vergnügen. Währenddessen zuckte sie ein bißchen mit dem Hintern, dann legte sie sich auf den Bauch, das Gesicht in die Hände vergraben, doch weder lachte noch weinte sie, ich hingegen lachte laut los. Sie lag totenstill, während ich ein Handtuch holte und sie abtrocknete.

Ging etwas ins Bett? fragte sie und vergrub mit einem Seufzer das Gesicht ins Kissen.

Nein, sagte ich.

Da richtete sie sich heulend auf und schrie mir ins Gesicht:



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